Was ist der Unterschied zwischen einem Wieland-Stecker und einem Schuko-Stecker?

Die meisten werden noch nie etwas von einem Wieland-Stecker gehört haben und kennen nur den haushaltsüblichen Schuko-Stecker. Aber spätestens bei der Installation eines Balkonkraftwerks erfährt man, dass es neben dem Schuko-Stecker noch einen Wieland-Stecker gibt. Dann wird man mit der Frage konfrontiert, ob man für den Anschluss der PV-Anlage an das öffentliche Stromnetz einen Wieland- oder einen Schuko-Stecker verwenden soll. Muss es Betteri auf Wieland sein oder kann es auch Betteri auf Schuko sein? Hier gehen die Meinungen auseinander.

Eine Photovoltaikanlage besteht aus Solarmodulen, Wechselrichter und Anschlusskabel, mit dem man das Balkonkraftwerk an das Stromnetz anschließt. Die Solarpanels besitzen MC4-Stecker, um den Wechselrichter daran anzuschließen. Der Wechselrichter hat außerdem einen Betteri-Ausgang, über den das Anschlusskabel verbunden wird. Das bedeutet, man benötigt ein Anschlusskabel, das auf der einen Seite einen Betteri-Stecker hat. Die Betteri-Steckverbindung gibt es als „männlich“ und „weiblich“ bzw. als „male“ und „female“, wie es manchmal auch heißt. Es gibt also einen Betteri-Stecker und eine Betteri-Buchse. Denn der Wechselrichter hat zwei unterschiedliche Betteri-Ausgänge. Betteri-Steckverbindungen sind für die Nutzung im Außenbereich konzipiert und eignen sich deshalb für Photovoltaikanlangen. Hat man Solarpanels und Wechselrichter miteinander verbunden, stellt sich nun die Frage, ob man für den Anschluss des Balkonkraftwerks an die Steckdose ein Kabel verwenden soll, das einen Wieland-Stecker hat oder aber einen Schuko-Stecker. Man sagt auch Betteri auf Wieland und Betteri auf Schuko.

Auf der Seite, die an den Wechselrichter angeschlossen wird, muss das Anschlusskabel, wie schon beschrieben, eine Betteri-Steckverbindung haben. Aber wie sieht es mit dem anderen Ende des Anschlusskabels aus? Die PV-Anlage kann sowohl über einen Wieland-Stecke als auch über einen Schuko-Stecker angeschlossen werden. Mit beiden Steckern funktioniert die Photovoltaikanlage. Der haushaltsübliche Schuko-Stecker, d. h. Betteri auf Schuko, ist natürlich die bequemere Methode, ein Balkonkraftwerk anzuschließen, weil man die bereits vorhandenen Steckdosen nutzen kann. Man benötigt keinen Elektriker, der zunächst eine Wieland-Steckdose einbauen muss, und spart sich den Aufwand. Im Gegensatz zum Schuko-Stecker hat der normgerechte Wieland-Stecker den Vorteil, dass die Pins nicht offenliegen, so dass es unmöglich ist, mit ihnen in Berührung zu kommen, wenn der Stecker gezogen ist. Das heißt, der Wieland-Stecker hat im Gegensatz zum Schuko-Stecker einen Berührungsschutz. Zudem kann man den Wieland-Stecker nicht einfach mit der Hand herausziehen wie den Schuko-Stecker, wenn er einmal in der Wieland-Steckdose eingesteckt ist. Man benötigt hierzu einen Schraubenzieher. Dass der Wieland-Stecker einen Berührungsschutz hat und der Schuko-Stecker nicht, bedeutet jedoch nicht, dass man beim Schuko-Stecker einen Stromschlag bekommt, sobald man ihn herauszieht und mit den Pins in Berührung kommt. Denn der Wechselrichter muss gemäß VDE-AR-N 4105:2018-11 einen NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz) haben. Sobald der Stecker gezogen wird, registriert der Wechselrichter das und schaltet die Anlage innerhalb von 200 Millisekunden ab. Das ist gerade einmal ein Fünftel einer Sekunde. Der NA-Schutz des Wechselrichters sorgt dafür, dass man ein Balkonkraftwerk mit Schuko-Stecker betreiben kann.

Es gibt im Grunde kein besser oder schlechter bei der Frage, ob man Betteri auf Wieland oder Betteri auf Schuko wählt. Das muss jeder Anlagenbetreiber für sich entscheiden. Sowohl Wieland- als auch Schuko-Stecker erfüllen ihren Zweck.