Was ist ein Microwechselrichter?

Der Microwechselrichter, auch unter der Bezeichnung Modulwechselrichter oder Microinverter bekannt, wird direkt am Solarmodul bzw. Solarpanel angeschlossen. Das bedeutet, dass jedes Solarmodul der Photovoltaikanlage seinen eigenen Modulwechselrichter hat und sich nicht wie bei einem Strangwechselrichter mit anderen Solarmodulen einen Wechselrichter teilt. Ein Microwechselrichter wandelt also nur den Strom eines einzigen Solarpanels in Wechselstrom um.

Ein Modulwechselrichter hat gegenüber einem Strangwechselrichter, der auch Stringwechselrichter heißt, mehrere Vorteile. Eine PV-Anlage mit Microwechselrichtern lässt sich problemlos erweitern. Man kann die Solaranlage durch weitere Solarmodule ergänzen, ohne auf die Leistung der bereits installierten Solarpanels achten zu müssen. Verwendet man hingegen nur einen einzigen Wechselrichter für einen ganzen Strang bzw. String, d. h. für eine Solarmodul-Reihe, ist das nicht so einfach möglich. Und fällt ein Modulwechselrichter einmal aus, führt das nicht zum Ausfall der ganzen Photovoltaikanlage. Das heißt, alle Solarpanels mit intaktem Microwechselrichter arbeiten normal weiter.

Da ein Microwechselrichter nur ein Solarmodul steuert, kann er den Maximum Power Point (MPP) eines Moduls mithilfe seines integrierten MPP-Trackers (MPPT) genau ermitteln. Damit ist der Punkt gemeint, an dem die Photovoltaikanlage ihre Maximalleistung erbringt Ein Strangwechselrichter kann das mit seinem MPP-Tracker nicht, weil er mehrere Solarpanels steuert und nur den MMP des gesamten Strangs ermitteln kann. Mit Microwechselrichtern kann man folglich aus jedem einzelnen Solarmodul die maximale Leistung und den höchstmöglichen Ertrag erzielen. Das ist wichtig, wenn die installierten Solarpanels unterschiedlich ausgerichtet sind und das eine Solarmodul mehr und das andere weniger Sonnenstrahlen abbekommt oder verschattet ist. Verluste durch Verschattung werden mit Modulwechselrichtern deutlich reduziert. Darüber hinaus ändert sich die Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages. Die äußeren Gegebenheiten wie Lichtverhältnisse sind für ein und dasselbe Solarpanel also nie konstant. Schlechte Bedingungen eines Solarmoduls beeinflussen nicht die Arbeit der anderen Solarmodule. Microwechselrichter können den Ertragsverlust der PV-Anlage somit auf ein Minimum reduzieren.

Microwechselrichter ermöglichen mehr Flexibilität bei der Installation einer Photovoltaikanlage. Man kann jedes Solarmodul individuell ausrichten. Die Solarmodule müssen nicht im gleichen Winkel und nebeneinander in einer Reihe stehen. Eine PV-Anlage, die auf Modulwechselrichtern basiert, ist daher einfacher zu planen, was z. B. den Aspekt der Verschattung angeht.

Ein weiterer Vorteil von Modulwechselrichtern ist die höhere Sicherheit gegenüber Stringwechselrichtern. Denn die Spannung eines einzelnen PV-Moduls beträgt maximal 60 V. Sind jedoch mehrere Solarmodule über einen Strang miteinander verbunden, entsteht eine gefährlich hohe Spannung.

Es spricht also vieles dafür, die Photovoltaikanlage mit Microwechselrichtern auszustatten. Jedoch ist das nur bis zu einer gewissen Größe der Solaranlage zu empfehlen. Ab einer bestimmten Anzahl an PV-Modulen ist ein Strangwechselrichter sinnvoller.